1. Wo gehen die Kinder aufs Klo?
An jedem Waldplatz stehen vereinbarte Klobäume. Für die Kinder stellt das Pieseln im Freien kein Problem dar. Das An- und Ausziehen beherrschen die Kinder nach einigen Monaten selbstständig. Wenn es kalt ist, helfen wir selbstverständlich vermehrt, denn die Kinder sollen auf keinen Fall frieren. Das große Geschäft, das äußerst selten vorkommt, wird in die Erde/Schnee eingegraben.
Nach jedem Klogang werden die Hände gewaschen. Wenn die Kinder in die Hose pieseln, werden sie bei kalter Witterung im warmen Bauwagen umgezogen, ansonsten im Wald. Genauso handhaben wir das mit Wickelkindern.
2. Wie ist das mit den Zecken?
Es kommt immer mal wieder vor, das Kinder Zecken mit nach Hause bringen. Jedoch ist das Risiko im Wald geringer als im Gras oder Garten, da Zecken sich bevorzugt in Gräsern und Hecken aufhalten. Es ist aber trotzdem sehr wichtig, die Kinder nach jedem Kindergartenbesuch abzusuchen.
3. Wie werden die Kinder auf die Schule vorbereitet?
Für viele Eltern stellt sich die Frage, ob im Waldkindergarten die Kinder ausreichend auf die Schule vorbereitet werden. Dabei ergeben sich zwei Fragen, die beantwortet werden müssen:
- Ab wann beginnt die Vorschule
- Was muss ein Kind können, um schulfähig zu sein
Das Wort Vorschule bedeutet nichts anderes als vor der Schule. Somit ist der Zeitraum ab der Befruchtung gemeint. Alle Erfahrungen die ein Kind in dieser Zeit macht bereiten es aufs Leben vor. Damit ein Kind möglichst optimal seine Umwelt wahrnimmt, werden sie von ihren elementaren Grundbedürfnissen geleitet. Dazu gehört:
- Gegenstände in den Mund stecken
- Matschen, Kneten, ins Wasser springen usw.
- Klettern, Laufen, Rollen, Krabbeln usw.
- In Kontakt mit anderen treten
- Neugierde, Fragen stellen
Wenn Kinder diese Erfahrungen machen, kann sich das Gehirn richtig entwickeln. Verbindungen zwischen Synapsen entstehen, die z.B. abstraktes Denken erst möglich machen (Lesen, Schreiben, Rechnen). Mit dieser „Vorarbeit“ ist es Kindern möglich, schwierige Aufgaben in der Schule zu meistern. Dies alles ist bereits Vorschule.
Wir bieten unseren „Wackelzähne“ (Vorschulkinder) verschiedene Spiele zur Mengenerfassung, Raum-Lage-Wahrnehmung, allgemeine Wahrnehmungsspiele.
Zusätzlich findet 1x pro Woche gezielte Vorschule statt, in der mit allen Bereichen gearbeitet wird. (Kognitiver Bereich; Wahrnehmung; Sprache; Mathematischer Bereich; Emotionaler Bereich; Feinmotorik etc.)
Am wichtigsten für uns, sowie für Lehrer ist aber, dass die Kinder ausgeglichen und mit Freude an die Arbeit gehen. Sie sollen selbständig und selbstbewusst im Leben stehen und sich mit ihren Kameraden arrangieren und nicht zuletzt, sich viel in der Natur bewegen, experimentieren, um sie intensiv zu erfahren. Wenn man ihnen zu alledem die Möglichkeiten gibt, sich mit Stift und Papier (still sitzen ist in der Schule kein Problem), Zahlen, Sprache usw. auszuprobieren, steht dem Schul- bzw. Eintritt ins selbständige Leben nichts mehr im Wege.
4. Frieren die Kinder im Winter nicht?
Bei Schnee ist die Kindergartengruppe die meiste Zeit beim Schlittenberg. Hier wird fleißig gerodelt und mit Schnee diverses kreiert, da kommt man leicht mal ins Schwitzen!
Falls aber doch mal ein Kind frieren sollte, gehen wir zu unserem beheizten Bauwagen. Dort kann sich das Kind aufwärmen und warmen Tee trinken.
Dank des sehr guten Personalschlüssels , gibt es die Möglichkeit die Gruppe aufzuteilen, oder auch ein Kind einzeln zu betreuen.
Zur gemeinsamen Brotzeit und zum Morgenkreis gehen alle Kinder in den Bauwagen.
5. Was müssen die Kinder im Waldkindergarten anziehen?
Sie ersetzt in gewisser Weise den Gruppenraum. Die Kinder sollen nicht unnötig frieren oder schwitzen müssen. Im Frühling und im Herbst hat sich der Zwiebellook bewährt, d.h. lieber ein paar Sachen mehr übereinander anziehen, die man dann bei zunehmenden Temperaturen wieder ausziehen kann. Regenjacke und Buddelhose ist das non plus Ultra jedes Waldkindes. Die Kinder bleiben darunter trocken und sauber. Die Regensachen braucht man nur zu trocknen (mit einem feuchten Lappen abwischen, abduschen, wenn möglich nur sehr selten in der Waschmaschine waschen – nicht schleudern) und sie können schon am nächsten Tag wieder angezogen werden. Im Winter tragen die Kinder über dem Schneeanzug eine Matschhose, damit nasser Schnee die Kleidung nicht so schnell durchnässt. Thermounterwäsche, Woll- und Fleece Kleidung haben sich als bester Wärmespeicher bewährt. Empfehlenswert sind auch Matschhandschuhe und/oder ein zweites Paar Handschuhe zum Wechseln.
Die Schuhe:
Bei Regen sind unbedingt Gummistiefel zu tragen, denn nur damit dürfen die Kinder in die Pfützen. Im Winter tragen die Kinder wasserdichte Gore-Tex Schuhe. Diese sind auch bei trockenem, kaltem Wetter ideal. Im Sommer bewähren sich neben Gore-Tex auch feste Wanderschuhe, dünne Leggins und langärmlige Pullis. Als Sonnenschutz tragen die Kinder Kappen (am besten mit langem Lappen im Nacken).
Tipps für „Schlammtage“:
Ist euer Kind von oben bis unten mit Schlamm besudelt gibt es einige Tipps, um den Dreck von Auto und Wohnung weitestgehend fern zu halten.
- Matschkleidung ausziehen und in einen Plastiksack oder Klappkiste stecken
- Bevor die Kinder ins Auto steigen, die Beine in einen Plastiksack stecken.